Was macht der Mensch mit seinem Leben? Aktive Lebensplanung ist gar nicht möglich. Denn das Leben ist doch nur so möglich, wie es das Schicksal für uns vorsieht. Man denkt immer nur, dass sein Leben so wird, wie man es gestaltet, falsch gedacht, denn es ist doch so, dass alles so kommt, wie es das Schicksal will. Wie ich darauf komme? Das Ergebnis meines Lebens ist, was mich sicher macht, dass es das Schicksal als unheimliche Macht wirklich gibt. Es ist in meinem Leben soviel passiert, dass es ständig auf und abwärts ging.
Mein Leben geriet häufiger in eine Schieflage
Ja so war es immer in meinem Leben, ich habe irgendwann gedacht, jetzt geht es aufwärts, dann passierte irgendwas und es war alles wieder Mist. Schon noch, bevor mein Leben richtig begann, war alles Mist. Dann nach meinem Zivildienst wollte ich einen neuen beruflichen Weg einschlagen. Ich hatte so viele Schwierigkeiten gemeistert den Schulabschluss nachgeholt und einen Ausbildungsplatz in einer Pflegeschule sicher und dann passierte es, ich wurde krank, der Rücken machte die Belastung der Kranken- oder Altenpflege nicht mehr mit. Dies war einer meiner schwersten Rückschläge. Denn nach vielen Behandlungen in einer orthopädischen Rheumaklinik war klar, dass ich wohl nie wieder richtig gesund werden würde.
Krankenhäuser von innen habe ich mehr gesehen, als mir lieb war
An die vielen Krankenhausaufenthalte schloss sich die erste Reha an. Ich musste nach Norddeutschland in eine Rehaeinrichtung. Nach der sechswöchigen Reha ging es mir schlechter als jemals zuvor. Mein unterer Rücken war extrem entzündet, sodass ich kaum noch laufen konnte. In der Folge musste ich immer Tabletten oder Spritzen bekommen. Meine Berufsausbildung, aber auch meinen Job im Altersheim konnte ich mir abschminken. Ich wurde lange krankgeschrieben, aber danach sollte es so nicht enden. Nach einem Suizidversuch, ich hatte einfach genug vom Leben, habe ich noch mal meine Berufsplanung aufgenommen.
Das Arbeitsamt drängte mich zu einer längst überholten Ausbildung
Das Arbeitsamt wurde als zuständiger Leistungsträger festgestellt. Ich durchlief einige Lehrgänge und Maßnahmen, die mich auf einen Beruf im Büro vorbereiten sollten. Nach einigen Monaten musste ich dann die Ausbildung als Bürokaufmann in einem Berufsförderungswerk aufnehmen. Dass zu der Zeit schon längst keine Bürokaufleute mehr gesucht wurden, hat man mir aber allerdings verschwiegen. Doch musste ich die Ausbildung nach einem Viertel der Zeit abbrechen, denn ich konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht so lange in der Schule sitzen. Nach einigen Krankenhausaufenthalten und einer erneuten Reha habe ich dann die Ausbildung noch mal neu angefangen.
Das Schicksal war mein eigentlicher Lebensplaner
Diese und andere Rückschläge oder Schicksalsschläge hatte ich mehrfach in meinem Leben zu verzeichnen. Aber ich will den geneigten Leser nicht langweilen. Als Fazit muss ich heute ziehen, es nützt nichts, sein Leben zu planen. Denn alles, was man plant, wird letztendlich vom Schicksal möglicherweise vernichtet. So wie es bei mir gelaufen ist, wird es sicher auch bei Anderen laufen oder es gibt Menschen, denen das Schicksal gnädiger ist. Auf jeden Fall ist in meinem Leben soviel schiefgelaufen, mehr als, dass es richtig gelaufen ist. Auch wenn ich sicher für meine Verhältnisse mehr erreicht habe, als man es mir prognostizierte. Schlussendlich musste ich mein geändertes Leistungsvermögen annehmen, auch wenn es mir extrem schwergefallen ist.